Sicherer und schneller Transport von Daten in Rechenzentren SMB-over-QUIC in Windows Server 2022 nutzen
„Windows Server 2022 Datacenter: Azure Edition“ unterstützt auch SMB-over-QUIC. Bei dieser Technik lassen sich SMB-Daten sicherer und auch schneller übertragen. Die Verschlüsselung dazu findet mit TLS 1.3 statt. Wir zeigen im Beitrag, was dabei wichtig ist.
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SMB-over-QUIC gehört zu den wichtigsten Neuerungen in Windows Server 2022, ist aber der „Datacenter: Azure Edition“ vorbehalten. Bei der Aktivierung dieser Funktion nutzt der Server Quick UDP Internet Connections (QUIC) für die SMB-Verbindungen. Damit lassen sich die SMB-Zugriffe wesentlich schneller und gleichzeitig auch sicherer durchführen. Das funktioniert mit Windows Server 2022 und zu Clients mit Windows 10 oder Windows 11.
QUIC und Hotpatching sind starke Vorteile von „Windows Server 2022 Datacenter: Azure Edition“
Microsoft implementiert QUIC als MSQUIC und integriert die Unterstützung für diese Technik in Windows 10 Version 21H2, Windows 11 und Windows Server 2022. Die Funktion ist vor allem dann sinnvoll, wenn Daten über die Cloud oder das Internet per SMB übertragen werden sollen, ohne auf VPNs zu setzen.
Der Zugriff ist in diesem Fall einfacher, sicherer und schneller als bei der Verwendung eines VPN. Die Edition lässt sich entweder in der Cloud bei Microsoft Azure oder lokal im Rechenzentrum über Azure Stack HCI betreiben. Zusammen mit der Hotpatching-Funktion dieser Edition stellt „Datacenter: Azure Edition“ eine wichtige Basis für eine lokale und hybride Cloud-Umgebung dar.
Hotpatching ermöglicht das Installieren von Updates, ohne dass der komplette Server jedes Mal neu gestartet werden muss. Wenn einzelne Dienste oder Bereiche eines Servers nach der Installation von Updates einen Neustart erfordern, werden nur diese Bereiche neu gestartet. Das dauert Sekundenbruchteile, und Anwender bemerken in den meisten Fällen keinerlei Beeinträchtigungen. Die Workloads bleiben also dauerhaft aktiv.
Einfach ausgedrückt, ist es möglich, mit Azure Stack HCI einen lokalen Hyper-V-Cluster zu betreiben, mit dem sich VMs genauso wie bei herkömmlichen Hyper-V-Hosts oder Failover-Clustern bereitstellen lassen. Der Vorteil beim Einsatz von Azure Stack HCI besteht aber darin, dass die Lösung auf zertifizierter Hardware installiert ist und eine Verbindung zu Microsoft Azure ermöglicht.
Mehr Sicherheit mit SMB-over-QUIC
Bei der Verwendung von SMB-over-QUIC mit „Windows Server 2022 Datacenter: Azure Edition“ wird auch eine Verschlüsselung zwischen Client und Server verwendet. Hier kommt bei SMB-over-QUIC TLS 1.3 zum Einsatz. Der Fokus von SMB-over-QUIC sind vor allem Dateiserver, die über das Internet und die Cloud per SMB Daten austauschen sollen. Die Verwendung kann die Einrichtung von VPNs ersetzen.
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SMB-over-QUIC einrichten
Zur Einrichtung und Verwaltung von SMB-over-QUIC ist daher auch ein Zertifikat notwendig, das über das Windows Admin Center oder die PowerShell eingerichtet werden kann. Dabei kann es sich um ein öffentliches Zertifikat handeln, oder es kommt zum Beispiel ein Zertifikat der Active-Directory-Zertifikatsdienste zum Einsatz.
Für die Anpassung von SMB-over-QUIC ist ein Klick auf „Konfigurieren“ notwendig. Darüber startet die erste Einrichtung der Umgebung. Nach der Anpassung erfolgt mit „Aktivieren“ der Start der Funktion. Im Rahmen der Einrichtung können Standardeinstellungen und erweiterte Optionen definiert werden. Bei den Standardeinstellungen wird festgelegt, welche lokale Schnittstellen auf dem Server für SMB-over-QUIC zum Einsatz kommen sollen. Hier ist es möglich, alle Schnittstellen und damit alle IP-Adressen auszuwählen.
Konfigurieren von SMB-over-QUIC mit Windows Admin Center oder PowerShell
Die Verwaltung von SMB-over-QUIC erfolgt in der grafischen Oberfläche mit dem Windows Admin Center oder der PowerShell. Im Windows Admin Center sind die Einstellungen dazu in der Konfiguration des jeweiligen Servers bei „Dateifreigaben (SMB Server)“ zu finden. Dazu klicken Sie im Windows Admin Center auf den Server und danach links unten auf „Einstellungen“. Idealerweise sollte hier mindestens die Version 2110 des Windows Admin Centers zum Einsatz kommen, da ab dieser Version Windows Server 2022 komplett unterstützt wird. In den erweiterten Einstellungen besteht noch die Möglichkeit, die Verschlüsslung zu konfigurieren und Voreinstellungen anzupassen.
Für die Anpassung der PowerShell für SMB-over-QUIC können Sie zunächst die jeweiligen Einstellungen abfragen, zum Beispiel mit:
Get-SmbServerConfiguration |select EnableSMBQUIC, RestrictNamedPipeAccessViaQuic, DisableSmbEncryptionOnSecureConnection
Anpassungen erfolgen mit dem Cmdlet „Set-SmbServerConfiguration“. Hier lassen sich die einzelnen Einstellungen von „True“ auf „False“ setzen und umgekehrt:
Set-SmbServerConfiguration -EnableSMBQUIC $true
Set-SmbServerConfiguration -RestrictNamedPipeAccessViaQuic $true
Set-SmbServerConfiguration -DisableSmbEncryptionOnSecureConnection $true
Auf Clients können Netzlaufwerke wiederum mit QUIC angebunden werden. Dazu sind PCs mit Windows 10 Version 21H2 oder Windows 11 notwendig. Auch zu Windows Server 2022 ist eine Verbindung möglich. Dazu kann zum Beispiel beim Cmdlet „New-SmbMapping“ der Parameter „-TransportType QUIC“ zum Einsatz kommen.
Fazit
Vor allem für Dateiserver, die Anbindungen über die Cloud und das Internet zur Verfügung stellen, stellt SMB-Over-QUIC mit der Hotpatching-Funktion einen großen Vorteil dar. Leider hat sich Microsoft dazu entschlossen, die Funktion nur in „Windows Server 2022 Datacenter: Azure Edition“ zur Verfügung zu stellen. Alle anderen Server können diese Funktion aktuell nur als Client nutzen. Das zeigt aber die Strategie von Microsoft, den Server nur noch für Serverworkloads anbieten zu wollen. Microsoft Azure und Azure Stack HCI sind der Fokus für den Aufbau von Infrastrukturen zur Virtualisierung.
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