Definition Was ist eine VHD-Datei?
Eine VHD-Datei bildet den gesamten Inhalt einer Festplatte in Form einer einzigen Datei ab. Sie besitzt ein spezielles Dateiformat – das Virtual-Hard-Disk-Format. Die Dateien tragen die Dateiendung .vhd und kommen beispielsweise zur Sicherung oder Virtualisierung von Rechnern zum Einsatz.
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Die Abkürzung VHD steht für Virtual-Hard-Disk-Format. Es handelt sich um ein besonderes Dateiformat, mit dem sich komplette Laufwerke samt Inhalt und Struktur in einer einzigen Datei speichern und bereitstellen lassen. Die VHD-Datei repliziert die Festplatte in einer Datei als Image. Zu erkennen sind diese virtuellen Festplatten an der Dateiendung .vhd oder vhdx.
Das VHDX-Format stellt eine Weiterentwicklung des VHD-Formats dar. Ursprünglich wurde das Virtual-Hard-Disk-Format vom Unternehmen Connectix für Virtual Server und Virtual PC entwickelt. Microsoft hat das Unternehmen übernommen und führt die Entwicklung fort. Seit der Version Windows 7 ist das Virtual-Hard-Disk-Format im Betriebssystem integriert.
Die verschiedenen Arten von VHD-Dateien
Grundsätzlich lässt sich zwischen drei verschiedenen Arten von VHD-Dateien unterscheiden. Dies sind VHD-Dateien:
- mit fester Größe,
- mit dynamischer Größe,
- mit Differenzierung auf ein anderes Image.
Bei einer VHD-Datei mit fester Größe handelt es sich um eine Datei, die die Größe des virtuellen Datenträgers fest zugewiesen bekommt. Soll ein virtueller Datenträger mit einer Größe von einem Gigabyte erstellt werden, erhält die Datei die feste Größe von einem Gigabyte. Die Datei hat immer die gleiche Größe, unabhängig davon, ob das Festplattenimage mit Daten gefüllt ist oder nicht.
Die VHD-Datei mit dynamischer Größe ist so groß wie die im Image gespeicherten Daten. Je mehr Daten in der virtuellen Festplatte abgelegt sind, desto größer wird die Datei. Eine virtuelle Festplatte mit einer Größe von einem Gigabyte, die nur 20 Megabyte Daten enthält, hat eine Größe von 20 Megabyte. Die Größe der Datei kann die Gesamtgröße des Images nicht überschreiten.
Während sich VHD-Dateien mit dynamischer Größe überwiegend für Test- und Entwicklungsumgebungen eignen, da sie leichter zu kopieren sind und weniger Platz benötigen, kommen VHD-Dateien mit fester Größe in produktiven Umgebungen zum Einsatz. Sie stellen Speicherplatz mit definierter Leistung bereit, ohne sich um eine eventuelle Erweiterung der Kapazität des Storages kümmern zu müssen.
Die differenzierende VHD-Datei ist von einem anderen Festplattenimage abhängig. Sie beschreibt die Änderungen eines verknüpften oder übergeordneten Images. Die verknüpften Images können beliebiger Art wie weitere differenzierende Festplattenimages sein.
Das VHDX-Format
Das VHDX-Format stellt eine Erweiterung des Virtual-Hard-Disk-Formats dar. Es bietet einige Verbesserungen und zusätzliche Funktionen. Das Format wurde erstmals mit Windows Server 2012 und Windows 8 veröffentlicht. VHDX unterstützt Festplattenabbilder mit einer maximalen Größe von 64 Terabyte. Der Explorer der Windows-Betriebssysteme ist für den Zugriff auf VHDX-Dateien angepasst. Ein weiterer Vorteil des Formats ist die größere Robustheit gegen Ausfälle und Hard-Resets des Servers.
Einsatzmöglichkeiten der VHD-Datei
Das Virtual-Hard-Disk-Format bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Typische Anwendungen sind virtuelle Festplattenimages für virtuelle Maschinen. Unterschiedliche Virtualisierunglösungen wie VirtualBox oder Xen unterstützen das Format.
Eine weitere Anwendung ist die Datensicherung. Das Virtual-Hard-Disk-Format wird verwendet, um komplette Images von Laufwerken zu sichern. Diese Images lassen sich als virtuelle Maschinen starten oder auf die Originalsysteme zurückspielen.
Darüber hinaus kommt das Virtual-Hard-Disk-Format für Testumgebungen oder für die Migration von Rechnersystemen zum Einsatz.
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