Definition Was ist die SNIA?
Die Storage Networking Industry Association (SNIA) Europe wurde 1997 in San Francisco gegründet. Bekannt wurde die SNIA durch die intensive Betreuung des Storage Area Networks, kurz SAN, das alle Speichersysteme eines Unternehmens auf einer eigenständigen, vom Ethernet abgetrennten Fibre-Channel-Infrastruktur zusammenfassen sollte. Das ist inzwischen Historie, die Speicherzukunft sieht man bei der Industrievereinigung nun im Non-Volatile-Halbleiterspeicher.
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Seit der Gründung hat der Non-Profit-Industrieverband SNIA eine äußerst wandlungsreiche Industrie begleitet. Die technische Entwicklung war oft bahnbrechend und umfasste auch aus damaliger Sicht völlig unvorstellbare Dinge. So begleitete der Verband beispielsweise den Aufstieg von Fibre Channel, SMI-S und die Einführung von Solid-State-Speichern.
Die Grenzen von Industrievereinigungen wie der SNIA zeigen sich letztlich in der Standardisierung heterogener Interoperabilität. SMI-S war in den Grundzügen ein guter Entwurf für das Management herstellerspezifischer Systeme und ihrer Datenstrukturen. Die Wettbewerbssituation verhinderte letztlich, dass eine generelle Einigung über das Monitoring bis hin zur Steuerung von Fremdsystemen stattfand.
Auch Basel-II, iSCSI, Bandspeicherstandards, Objektspeicher, energiesparende Rechenzentren und Software-Defined Storage (SDS) waren wichtige Themen im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte. Ein besonders prägendes Beispiel für die Veränderung der Industrie durch Technologie ist die Cloud: Sie hat den Markt für die Speicherung von Daten verändert. Alle Schwachstellen bei der Datensicherheit und dem Datenschutz von Anwenderdaten wurden hier im großen Maßstab sichtbar.
Storage ist Alltag
Speichertechnologien sind mittlerweile in B2B- und auch B2C-Szenarien zum Alltag geworden, wie der Verband in seinem Rückblick festhält. Dies hängt auch mit der „Kommerzialisierung“ von Speichern zusammen. So fiel zum Beispiel der Preis für ein internes Flash-Laufwerk mit einem Terabyte Kapazität innerhalb von drei Jahren von 2.000 auf weniger als 200 Euro.
Auch die Wahrnehmung von Daten hat sich verändert. Stand vor 18 Jahren noch die Zuverlässigkeit beim Speichern und Abrufen im Vordergrund, werden heute Informationen in riesigen Mengen verarbeitet, analysiert und zu Assets gemacht, die Wettbewerbsvorteile bringen sollen. Diese Entwicklung zog allerdings auch eine unangenehme Seite nach sich, nämlich kriminell motivierte Hacker-Aktivitäten.
Ein grundsätzliches Problem steht der produzierenden Speicherbranche allerdings noch ins Haus, wenn die Prognosen der IDC-Studie Data Age 2025 eintreffen. Dann müsste in jedem der folgenden sieben Jahre die drei- bis vierfache Speicherkapazität wie bisher produziert werden, um die aktuelle Datenmenge von 40 Zettabyte auf dann 163 Zettabyte unterzubringen.
Standardsetzer
Damals wie heute ist die SNIA für anbieterunabhängige Kommentare und Bildangebote zu Technologie und Best-Practices bekannt. Zudem setzt sich der Verband für die Einführung eigener Industriestandards ein. Dazu zählen zum Beispiel:
- das Cloud Data Management Interface (CDMI),
- die Formatspezifikation Linear Tape File System (LTFS),
- die Storage-Managementspezifikation (SMI-S),
- der Transport-Layer-Security-Standard (TLS) für Speichersysteme,
- das Non-Volatile-Memory-Programmiermodell (NVM)
- und die Kooperation mit der JEDEC bei der Standardisierung im NVDIMM-Bereich.
Vor allem bei der Schaffung von Software-Ablauf- und -Zugriffsstrukturen bei der Kombination von NVDIMM und DRAM in Persistent-Memory-Modulen sieht man bei der SNIA das „nächste große Ding“. Eventuell kann der Industrieverband von seinen intimen Kenntnissen des Fibre-Channel-Protokolls profitieren, da der Datenzugriff in gesharten Umgebungen über NVMe over Fabrics (NVMe oF) erfolgen wird.
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