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Weiterentwicklung von SCSI Was ist das Serial Attached SCSI (SAS)?

Autor / Redakteur: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Luber / Dr. Jürgen Ehneß

Das Serial Attached SCSI ist die Nachfolgeschnittstelle von SCSI (Small Computer System Interface). Es kommt zum Anschluss von Massenspeichergeräten an Computersysteme mit hoher Datenübertragungsrate zum Einsatz. Im Gegensatz zu SCSI arbeitet die Schnittstelle nicht parallel, sondern seriell. In der dritten Generation bietet sie Datenraten bis zwölf Gigabit pro Sekunde.

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Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
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(Bild: © aga7ta - Fotolia)

Die Abkürzung SAS steht für „Serial Attached Small Computer System Interface“ (Serial Attached SCSI). Es handelt sich um einen Schnittstellenstandard zum Anschluss von Massenspeichergeräten. Der Schnittstellenstandard löste 2003 die an ihre Grenzen gestoßene Schnittstelle SCSI (Small Computer System Interface) ab. Während es sich bei SCSI um eine parallele Schnittstelle handelt, arbeitet der Nachfolgestandard seriell.

Die Geschwindigkeit konnte über verschiedene in den Folgejahren veröffentlichte Versionen von 3 Gbit/s auf bis zu 12 Gbit/s in der Version 3 gesteigert werden. Spezifiziert wurde die Schnittstelle vom American National Standard Institute (ANSI). Die Schnittstelle ist abwärtskompatibel mit SCSI. Auch der gleichzeitige Betrieb von SATA-Festplatten (SATA = Serial ATA) an einem SAS-Host-Adapter wird unterstützt. Vorteile der Schnittstellenspezifikation im Vergleich zu SCSI sind höhere Datenraten, die Kompatibilität mit SATA, preiswertere Stecker, dünnere und längere Kabel, Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und redundante Anschlussmöglichkeiten.

Funktionsweise und Merkmale des seriellen SCSI-Nachfolgestandards

Serial Attached SCSI nutzt für Verbindungen zwischen Host-Adapter und Massenspeicher Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, die keine manuelle Konfiguration benötigen. Terminatoren an den Kabelenden wie bei SCSI sind ebenfalls überflüssig. Die verschiedenen Geräte haben eine feste und eindeutige Adresse, über die sie per Serial SCSI Protocol (SSP) ansprechbar sind. Eine manuelle Konfiguration von SCSI-IDs ist nicht notwendig.

Ein wesentlicher Unterschied zu SCSI ist die serielle Arbeitsweise der Schnittstelle. Wie SATA nutzt SAS bis zur Version 3 einen 8b10b-Code. Eine Besonderheit sind die meist zwei an den Massenspeichergeräten vorhandenen Anschlüsse, die für die Steigerung der Datenrate gebündelt oder für redundante Konfigurationen und den Anschluss an verschiedene Host-Adapter nutzbar sind.

Ebenfalls neu im Vergleich zu SCSI ist das Konzept der Expander. Es handelt sich beim Expander um eine Art Switch, der viele einzelne Endgeräte auf einem einzigen seriellen Kabel bündelt, um mehrere Massenspeicher beispielsweise an einem einzigen Host-Adapter mit nur wenigen Anschluss-Ports zu betreiben.

Technische Merkmale von Serial Attached SCSI sind:

  • Bruttodatenrate von bis zu 12 Gbit/s (Version 3),
  • Codierung: 8b10b,
  • Punkt-zu-Punkt-Verbindungen,
  • vollduplex,
  • mit Dual-Channel zwei Anschlussmöglichkeiten,
  • Bündelung von Endgeräten über Expander möglich,
  • abwärtskompatibel mit SCSI,
  • kompatibel mit SATA.

Kompatibilität mit SATA

Serial Attached SCSI unterstützt das Serial ATA Tunneling Protocol (STP) und ermöglicht den parallelen und gemischten Betrieb von SATA-Laufwerken an einem SAS-Host-Adapter. Das Steckerdesign ist leicht verändert von SATA übernommen. Die Buchsenleisten besitzen einen Steg zwischen Strom- und Datenanschlüssen. Dadurch ist es möglich, SATA-Kabel in einen SAS-Anschluss einzustecken. Umgekehrt funktioniert das nicht.

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