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Definition Was ist eine VHDX-Datei?

In einer VHDX-Datei lässt sich der Inhalt einer kompletten Festplatte virtuell in Form einer einzigen Datei speichern. Das Dateiformat ist eine Erweiterung des VHD-Formats und wurde erstmals mit Windows 8 und Windows Server 2012 veröffentlicht. Es bietet gegenüber dem VHD-Format zahlreiche Verbesserungen und Funktionserweiterungen.

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Die wichtigsten IT-Fachbegriffe verständlich erklärt.
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(Bild: © aga7ta - Fotolia)

Das VHDX-Format ist eine Weiterentwicklung des VHD-Formats beziehungsweise der VHD-Datei. Die Abkürzung VHD steht für Virtual Disk Format und bezeichnet ein Dateiformat von Microsoft, das komplette Festplatten inklusive der einzelnen Dateien und der Dateistruktur in einer einzigen Datei abbildet.

Die Datei mit diesem weiterentwickelten Format trägt die Endung .vhdx. Das Format verbessert und erweitert die Funktionalität des mit Windows 7 eingeführten VHD-Formats. Unter anderem lassen sich nun Festplattenabbilder mit einer Größe von bis zu 64 Terabyte erstellen.

VHDX-Dateien werden ab den Betriebssystemversionen Windows 8 und Windows Server 2012 unterstützt. Zum älteren VHD-Format sind VHDX-Dateien nicht abwärtskompatibel. Allerdings ist es möglich, die Dateiformate zu konvertieren. Typische Einsatzbereiche für diese virtuelle Festplattentechnik sind die Sicherung von Datenträgern oder die Virtualisierung von Rechnern.

Grundfunktionalität

Das Virtual-Hard-Disk-Format speichert eine Festplatte in einer einzelnen Datei, die auf einem beliebigen physischen Datenträger abgelegt ist. Unterstützt das Betriebssystem das Format, lassen sich die Dateien wie normale Festplatten anbinden und werden wie physische Festplatten dargestellt. Die virtuellen Festplatten können im laufenden Betrieb getrennt oder verbunden werden. Auch die Größe der Festplatte ist veränderbar. Durch einfaches Umkopieren der Datei verschiebt sich die virtuelle Festplatte samt ihrem Inhalt auf ein anderes physisches Laufwerk.

Unterschiede

Gegenüber dem VHD-Format bietet die VHDX-Datei zahlreiche Vorteile. Eine der wichtigsten darunter ist, dass die Größe der virtuellen Festplatte nicht mehr auf zwei Terabyte begrenzt ist, sondern bis zu 64 Terabyte betragen kann. Dank logischen Sektorgrößen von bis zu vier Kilobyte verbessert sich zudem die Performance des virtuellen Laufwerks.

Da sämtliche Änderungen des Inhalts der virtuellen Festplatte protokolliert werden, verhält sich die VHDX-Datei gegenüber Systemabstürzen robust. Daten sind nach einem Absturz wiederherstellbar. Eine weitere Funktionalität sind differenzierende Festplatten. Sie basieren auf anderen virtuellen Festplatten und gestatten die Erstellung so genannter Snapshots. Mit VHDX-Dateien können virtuelle Festplatten als iSCSI-Targets betrieben und als Netzwerkspeicher zur Verfügung gestellt werden. Mithilfe von Shared-VHDX lassen sich virtuelle Festplatten an mehrere virtuelle Server gleichzeitig anbinden. Diese Technik kommt unter anderem für Cluster zum Einsatz.

Einsatzmöglichkeiten

Das virtuelle Dateiformat bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Virtualisierungslösungen wie Xen oder VirtualBox unterstützen das Format für virtuelle Festplatten virtualisierter Rechner. Für die Sicherung von Daten oder von kompletten Rechnern kommt das Virtual-Hard-Disk-Format ebenfalls zum Einsatz. Komplette Images einzelner Festplatten sind in einer einzigen Datei speicherbar. Diese Datei lässt sich als Image wieder auf die Originalsysteme zurückspielen oder bei Bedarf als virtuelle Maschine ohne Original-Hardware starten. Häufige Anwendungsbereiche sind neben der Datensicherung und der Virtualisierung die Bereitstellung von Testumgebungen oder die Migration von Rechnern und Servern.

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